Tunjo gelingt erster Doppelsieg

25.07.2017 · 

In Zandvoort fuhr Oscar Tunjo (Mercedes AMG GT3) zu seinem ersten Doppelsieg. Der junge Kolumbianer von Kornely Motorsport verwies Jürgen Alzen (Ford GT GT3) im ersten bzw. Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) zweiten Rennen auf Rang zwei. Die Division 2 ging erneut an René Freisberg im Seat Leon Mk3.

Oscar Tunjo legte an der niederländischen Küste einen starken Auftritt hin. Der Kolumbianer war einmal mehr eine Klasse für sich und siegte zweimal souverän – trotz Regenchaos und Durchfahrtstrafe. Genau wie das restliche Feld hatte Tunjo im ersten Rennen auf Slicks gesetzt und musste zum Reifenwechsel an die Box. In Rekordzeit wechselte Kornely Motorsport die Pneus, so dass Tunjo wieder als Führender auf die Strecke zurückgeschickt wurde. Souverän zog der Mercedes-Pilot seine Kreise und siegte mit über 40 Sekunden Abstand auf Jürgen Alzen. Das zweite Rennen war noch keine zwei Runden alt, als Tunjo zur Drive-Through an die Box musste. Die Rennleitung monierte, dass der Mercedes-Pilot das Startprozedere nicht richtig eingehalten hatte. Auf dem vierten Platz kam Tunjo wieder auf die Piste zurück. Nach drei Umläufen hatte er sich Jürgen Bender (Corvette Z06.R GT3) gekrallt und zumindest die wichtige Führung in der Klasse übernommen. Die Safety-Car Phase spielte dem 21jährigen noch einmal in die Karten. Nach dem Restart war auch Ulrich Becker fällig und als auch Jürgen Alzen eine Strafe aufgebrummt bekam, war der Weg zum zweiten Sieg frei. „Als der Regen kam war es ein schwieriges Rennen. Ich denke, dass wir einen guten Boxenstopp hingelegt haben. Die falsche Reifenentscheidung konnten wir sehr schnell korrigieren. Anschließend hatte ich einige gute Runden. Es war nicht einfach und ich bin sehr glücklich hier zu gewinnen. Es war mein erstes Rennen in Zandvoort“, berichtete der Sieger nach dem ersten Durchgang.

Alzen und Becker teilen sich Siege in der Klasse 2
Hinter Tunjo zeigte Jürgen Alzen im ersten Rennen seine Qualitäten. Womöglich wäre es noch spannender geworden, wenn Ulrich Becker durch den Boxenhalt etwas weniger Zeit verloren hätte. So musste der Marler erst an Jürgen Bender vorbei, um auf Alzen aufzuschließen. Doch mehr als bis auf knapp unter 20 Sekunden kam Becker nicht mehr heran. Das bedeutete vor „Anay Lorenzo“ im Lamborghini Huracan Trofeo Platz zwei in der Klasse. „Eigentlich war alles ok. Nur der Boxenstopp hat etwas zulange gedauert. Wir sind für solch schnelle Boxenstopps nicht eingerichtet. Solche Bedingungen hatten wir in der Vergangenheit selten gehabt und jetzt schon dreimal. Das hat und schon zurückgeworfen. Somit bin ich mit dem dritten Platz zufrieden“, beurteilte der letztjährige Vizemeister das Rennen. In Durchgang zwei hetzte Becker erneut Jürgen Alzen hinterher. Durch die Safety-Car-Phase kam der Porsche zwar wieder heran, doch nach dem Restart zog Alzen erneut weg. Der wehrte sich, trotz der ausgesprochenen Strafe mit allen Kräften gegen Oscar Tunjo. Das sorgte zumindest bei den Zuschauern für einiges an Spannung. Am Ende musste Alzen jedoch die Boxengasse ansteuern und den Sieg dem Mercedes AMG GT3 überlassen. Dadurch erbte Ulrich Becker die zweite Gesamtposition, die er souverän vor Jürgen Bender über den Zielstrich brachte. Alzen musste sich wegen der Ehrenrunde durch die Box mit dem fünften Klassenplatz begnügen.

Christian Franck mit Doppelsieg in der Klasse 3
Nachdem der zweifache STT Meister im letzten Jahr Nachwuchs bekommen hatte, beschränkt sich der Luxemburger in dieser Saison auf nur wenige Rennen. In Zandvoort absolvierte er mit seinem Porsche 997 GT3 Cup seinen ersten Gastauftritt und das gleich mit Erfolg. In beiden Rennen verwies er Jorma Vanhanen (Porsche 997 GT3 WRS) auf Rang zwei. Im ersten Heat musste er den Finnen noch einfangen. Am Ende überquerte Franck als Gesamtfünfter den Zielstrich, während Vanhanen direkt dahinter folgte." Es war ein sehr interessantes Rennen. Niemand von uns hatte erwartet, dass es so heftig regnen würde. Da war dann klar nach der Einführungsrunde, dass jeder reinkommen musste um die Reifen zu wechseln. Mir hat es Spaß gemacht und mit den Regenreifen ging es dann auch ganz gut. Leider hatte ich in der letzten Runde dann noch einen Plattfuß, aber den Klassensieg noch ins Ziel gerettet. Ich war recht schnell auf meinen Klassenkonkurrenten aufgelaufen, hatte dann abgewartet und konnte dann vorbeigehen", erklärte Franck seinen Klassensieg.  In Rennen zwei lieferte sich Franck dagegen ein schönes Duell mit dem Audi R8 LMS ultra von Andreas Schmidt. Diesmal zog der Porsche-Pilot den kürzeren, nachdem Schmidt in Runde 14 vorbeigegangen war und sich den zweiten Rang in der Klasse 2 holte. Für Franck hieß es damit erneut Gesamtrang fünf und erneuter Klassensieg vor Vanhanen.

Freisberg mit Doppelsieg in der Division 2
Ähnlich wie Oscar Tunjo ist auch René Freisberg in der Division 2 nicht zu schlagen. Der Kelkheimer holte in Zandvoort seinen vierten Doppelsieg. Damit sicherte sich Freisberg die Maximalausbeute bei den ersten vier Veranstaltungen. Im ersten Heat musste sich Freisberg aber noch einmal ins Zeug legen, denn durch die Boxenstopps war die Konkurrenz etwas enteilt. Ausgerechnet in Zandvoort standen nur zwei Mann zur Verfügung, was bei einem schnellen Stopp natürlich nicht gerade förderlich ist. Nach zehn Runden hatte Freisberg die gewohnte Ordnung wiederhergestellt und von Marcel Fugel (MINI JCW Challenge) den ersten Platz übernommen. Auf über 20 Sekunden baute der Leon-Pilot den Abstand noch aus, so dass Sieg Nummer sieben perfekt war. „Der Start verlief super bei erneut schwierigen Mischbedingungen. Der Reifenwechsel war ok, schneller geht es nicht bei uns. Dann wurde es interessant. Da musste ich pushen, Runde für Runde. Es war ein ganz schön spannendes Rennen für mich“, berichtete Freisberg. Das zweite Rennen war dagegen eine klare Angelegenheit. Klassenkonkurrent Niklas Kry im VW Scirocco sah mit einer Runde Rückstand den Zielstrich.

Actionreich ging es dagegen in der Klasse 5 zu, wo diesmal Vicotria Froß (MINI JCW Challenge) die Nase vorne hatte. Im ersten Rennen musste sie sich noch ihrem Teamkollegen Marcel Fugel beugen, diesmal konnte sie sich jedoch absetzten und mit 4,5 Sekunden Abstand zum Klassensieg fahren. Wie schon im ersten Durchgang durfte Froß als Gesamtdritte noch aufs Treppchen der Division 2. „Erst einmal freue ich mich hier zu sein. Die Strecke ist echt super. Es lief für mich wirklich klasse mit den zwei Podestplätzen. Ich konnte mich von dem anfänglichen Dreikampf absetzen und einen kleinen Vorsprung herausfahren. Gestern lief es im Regen gut. Ich bin eher eine Regenfahrerin. Daher hatte ich gehofft, dass es eher länger regnen würde. Ich habe wieder gut Punkte mitgenommen und meine Klassenführung ausgebaut“, so Victoria Froß. Klassendritter wurde wie schon im ersten Rennen Ralf Glatzel im Ford Fiesta ST. In der Sonderklasse war Johannes Kreuer (Donkervoort D8R) im einzig offenen Auto alleine unterwegs. Im zweiten Rennen hatte sich Kreuer gerade auf Platz 14 nach vorne gekämpft, musste dann aber aufgeben als der Kotflügel lose war und ausgerechnet die Bremsleitung beschädigte.

Bereits in zwei Wochen steht der fünfte Saisonlauf zur Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Programm. Dann geht es wieder im Rahmen des ADAC GT Masters an den Nürburgring.

10.-12.05.2024 ADAC Racing Weekend Oschersleben (D)
28.-30.06.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)
09.-11.08.2024 ADAC Racing Weekend Hockenheim (D)
30.08.-01.09.2024 ADAC Racing Weekend Spa-Francorchamps (B)
20.-22.09.2024 ADAC Racing Weekend Assen (NL)
11.-13.10.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)

 

Spezial Tourenwagen Trophy

1. Team Lauer/Lopez 248,10 Punkte
2. Max F. Gruhn 230,30 Punkte
3. Henk Thuis 222,60 Punkte
4. Team Rölleke/Fico 207,40 Punkte
5. Victoria Froß 197,90 Punkte