Klimmer verteidigte Tabellenführung in der STT
08.07.2019 ·
Bender siegt beim Heimspiel auf dem Hockenheimring zweifach
Einmal mehr war Jürgen Bender (Corvette Z06.R GT3) auf dem Hockenheimring eine Klasse für sich. Der Neckarsulmer entschied beide Rennen der Spezial Tourenwagen Trophy für sich. Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) und Henk Thuis (Pumaxs RT) bleiben jeweils nur einmal Rang zwei.
Während es im ersten Heat Ulrich Becker zumindest etwas spannend machte, gab es in Rennen zwei an einem Sieg von Jürgen Bender überhaupt nichts zu rütteln. Es war der glanzvolle Schlusspunkt einer Vorstellung, an deren Ende fünfmal Platz eins stand. Bestzeit im freien Training, zweimal Pole und zwei Rennsiege, dazu die zwei schnellsten Rennrunden – mehr war nicht möglich. „Durch ein paar unglückliche Überrundungen, wobei ich einmal komplett die Strecke verlassen musste, kam Uli Becker wieder näher heran. Ich wusste nicht, wie schnell er eigentlich ist. Dadurch war es doch bis kurz vor Schluss ein spannendes Rennen. Im Auto habe ich bei der Hitze auf jedes Geräusch geachtet. Das zweite Rennen konnte ich kontrolliert fahren und auf die Temperaturen achten. Es ging darum den Vorsprung gut nach Hause zu bringen.“, so der Doppelsieger.
Waren im ersten Heat die Plätze zwei und drei klar verteilt, wurde es am Nachmittag umso spannender. Nach seinem dritten Rang im ersten Rennen wollte es Henk Thuis diesmal wissen. Gleich beim Start überrumpelte der Niederländer Ulrich Becker. Der biss sich im Heck des V8 Riesen fest, kam jedoch zunächst nicht vorbei. Denn Thuis machte sich richtig breit, kämpfte zudem mit nachlassenden Reifen. Kurz war Becker vorbei, doch der Pumaxs-Pilot eroberte sich Rang zwei zurück. „Ich hatte am Wochenende zunächst Motorprobleme. Im zweiten Rennen studierte ich genau die Linie von Jürgen Bender. Da habe ich mich dran gehängt. Aber gegen Ende haben meine Reifen abgebaut. So musste ich schauen, dass ich Becker noch hinter mir halten kann. Ausschlaggebend waren die Geraden, wo ich etwas schneller bin“, berichtete Henk Thuis. Zweimal vierter in der Division 1 wurde Johannes Kreuer in seinem Donkervoort D8R.
Zwei Porsche-Siege gab es in der Division 2. Das erste Rennen entschied Klaus Horn (Porsche 997 GT3 Cup) souverän vor Torsten Klimmer (Porsche 991 GT3 Cup) und Stefan Wieninger (Audi TT RS2) für sich. Der Landauer wurde mit einer Runde Vorsprung abgewinkt. Dahinter war es zumindest in der Anfangsphase spannend, ehe Klimmer an Wieninger vorbei ging und sich mit 18,8 Sekunden Abstand Platz zwei sicherte. „Heute war für mich mein Rennen eher etwas langweilig, da ich fast alleine gefahren bin. Aber es war ganz gut so, da ich an diesem Wochenende noch in einer anderen Serie fahre. So konnte ich es etwas entspannter angehen“, erklärte der Tabellenführer. Auch die weiteren Positionen waren im Grunde klar verteilt. Edy Kamm (Seat Leon TCR) hatte als Vierter der Division 2 Jürgen Gerspacher (Audi TT RS) und Christian Verhoog (Porsche 996 GT3 Cup) gut im Griff. Im zweiten Rennen behauptete sich Stefan Wieninger länger an der Spitze. Diesmal kam Klimmer erst nach vier Runden am Audi vorbei. Doch gegen Ende des Rennens kam Pablo Briones (Porsche 997 GT3 Cup) immer stärker auf. In Runde 14 schnappte sich der Chilene den Führenden und brachte mit 3,5 Sekunden Vorsprung den Sieg über den Zielstrich. „Ich bin jetzt etwas müde, denn ich bin am Wochenende viel gefahren. Ich lerne Schritt für Schritt dazu und ich denke, dass ich am Ende schnell genug sein kann. Das hier war wohl mein bestes Rennen, seit ich fahre. Ich danke ganz herzlich Klaus Horn, der mir viel zeigt. Jetzt bin ich einfach nur sehr glücklich“, freute sich Briones über seinen ersten Divisions-Sieg in der STT, sowie Gesamtrang vier. Auf den weiteren Plätzen lautete die Reihenfolge wie schon im ersten Durchgang – Klimmer vor Wieninger und Kamm. Platz fünf holte sich diesmal Gerhard Ludwig, der erstmals den Opel Astra TCR von IMC Motorsport steuerte, vor Christiaan Verhoog und Stefan Schäfer im VW Golf GTI Cup.
In der Division 3 feierte Victoria Froß (Opel Astra OPC) ihren zweiten Doppelpack. Die schnelle Opel-Pilotin musste sich im ersten Rennen nach einer Berührung jedoch erst einmal hinten anstellen. Doch gegen Rennende knackte sie Vorjahreschampion Ralf Glatzel, der über technische Probleme an seinem Ford Fiesta ST klagte. Vor Teamkollege Fabian Kohnert (Ford Fiesta ST) hieß es aber noch Platz zwei. Im zweiten Durchgang fackelte Froß nicht lange und behauptete sich gleich zu Beginn auf Position eins. Die Opel-Pilotin siegte mit über 55 Sekunden Vorsprung. „Gleich in der ersten Runden in der zweiten Kurve hat mich ein Mitbewerber getroffen. Dadurch rutschte ich fast bis ganz nach hinten. Da nahm ich quasi das Messer zwischen die Zähne und kämpfte mich nach vorne. Es war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Im zweiten Rennen musste ich weniger Aufwand betreiben. Gegen Ende hatte ich etwa Temperaturprobleme. Aber durch den herausgefahrenen Abstand konnte ich mir erlauben etwas ruhiger zu machen“, schilderte Froß ihre Eindrücke. Ein starkes Rennen fuhr Urs Burri (Renault Clio RS), dessen Einsatzfreude am Ende allerdings nicht belohnt wurde. Zunächst kämpfte sich der Eidgenosse an Markus Spitzenberger (MINI JCW Challenge) vorbei. Kurz darauf war auch Fabian Kohnert fällig. In großen Schritten schob sich Burri an Ralf Glatzel heran, der den Clio in Runde neun schließlich passieren lassen musste. Glatzel blieb zumindest in Sichtweite dran, als Burri plötzlich langsamer wurde. Den Podest-Platz schon vor Augen traten Probleme mit der Kupplung auf, wodurch Burri wieder hinter Glatzel und Kohnert zurückfiel. „Mit meiner Leistung bin ich trotzdem zufrieden. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man auf Platz zwei in der Division Probleme bekommt und nach hinten fällt. Aber so ist der Rennsport“, nahm es der Eidgenosse sportlich.
In nur wenigen Wochen hat Urs Burri Gelegenheit erneut anzugreifen. Dann geht es für die Spezial Tourenwagen Trophy nach längerer Zeit mal wieder an den Lausitzring. Gefahren wird dort vom 26.-27. Juli.
arpRedaktionsbüro Patrick Holzer